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Vermutlich geht das nur den Älteren so, dass sie das Füllwort „genau“ nervt. Mich nervt es. Dann doch schon lieber das gedehnte „Ähhhhhh“, dann weiß man, dass Mensch eigentlich gerade anfängt zu überlegen, was Mensch sagen will. Auch das kann nerven.

Dieses „genau“ hat aber den Sinn der Selbstbestätigung, ist also eine Art Selbstgespräch mit dem „Freund Harvey“. Witzig ist, dass dieses Füllwort schon anderswo besprochen worden ist.

So hat sich Harald Martenstein darüber ausgelassen:

Beim Autofahren höre ich, um mich provozieren zu lassen, gern Jugendsender. In diesem Fall redete der Moderator mit einer Sängerin. Sie klang ungefähr so: „Wir nehmen demnächst unser erstes Album auf … genau. Es geht um … genau. Es geht um Liebe und die Zukunft und so was, genau.

Auch Gloria Nsimba hat sich auf den VDS-Sprachnachrichten dazu geäußert (Seite 32):

Ich erwische mich selber regelmäßig bei Äußerungen wie: „Gleich muss ich noch die Tasche packen und dann kann es losgehen … genau.“ Darüber hinaus scheint „genau“ wunderbar als Füllwort zu fungieren, um zum Beispiel Verlegenheit zu überspielen.“

Genau! Es nervt.

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