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Ich komme bekanntlich aus einer Generation, die mit dem Begriff Gendern nicht anfangen konnte.

Ich sehe auch, dass man mit der Genderideologie auch kräftig übertreiben kann. Was aber stimmt, dass wir in unserer hochkommunikativen Welt sprachsensibel sein bzw. werden müssen.

Mir ich der Begriff „jungfräulich“ für „ungebraucht, neu“, unberührt“ über die Tastatur gemausrutscht. Ich habe mich für diese Gedankenlosigkeit sogleich entschuldigt.

Aber es stimmt, dass solche Begriffe schon etwas Falsches an sich haben. Bei „Zigeunerschnitzel“ denkt vermutlich niemand an zerhackte Zigeuner, so wenig man bei „Jägerschnitzel“ an Reste von Jägern denkt.

Aber es geht um die Vermeidung des Begriffes „Zigeuner“, der abfällig und rassistisch ist (mal abgesehen davon, dass schon der Begriff „Rasse“ für Menschen schon aus zoologischer Sicht eine Unmöglichkeit darstellt). Es geht um Ethnien. Aber „Ethnizismus“ passt meine Meinung nach nicht so recht…

Die kolonialistische Gesellschaft hat bekannt immer schnell und gerne Begriffe von Ethnien erfunden, die sie in der Regel mit roher Gewalt unterdrückt haben. Das hatte vermutlich den Zweck, die andersartigen Menschen über Worte einzustufen und andererseits sie verächtlich zu titulieren, da sie sich ja unterdrücken lassen, sich nicht wirklich wehren (können) und dass der Begriff „Herrenmenschen“ (in der Regel weiß) damit quasi bewiesen wäre.

Auch Genozide werden gerne so begründet, frei nach dem Motto „selbst schuld“.

Solche seltsamen Dinge gab es zwischen Völkern (Stämmen etc.) schon immer. Mit der zunehmenden Entwicklung und Militarisierung der Menschheit wurde die Ausrottungsidee manifester. Das kann man bei Japaner ⇾ Chinesen (bzw. Koreanern) und auch der Ausbreitung der mongolischen Stämme genauso sehen – als Antwort auf das Narrativ, dass es immer um „weiße alte Männer“ geht, wenn von Imperialismus und Rassismus die Rede ist.

In Afrika gibt es nach wie vor extreme Auseinandersetzungen zwischen Stämmen, aber eben nur mehr oder weniger lokal.

Alles endet mit Sklaverei, Verstümmlung und Tod.

Und wenn man das sozusagen auf den eigenen, kleinen Kosmos herunterbricht, sollte man es zumindest versuchen, Begriffe wie PoC, Sinti & Roma zu verwenden und „Kanaken“, „die Araber“ etc. aus dem Sprachschatz zu löschen. Es ist recht einfach, wenn man einmal damit angefangen hat.

Geschlechtsneutrale Sprache zu verwenden, fällt im Deutschen recht schwer, weil es nun mal die Artikel gibt und keine einheitlichen Formen. Ein schönes Beispiel ist der Radfahrende, der(!) vom Auto überfahren wurde. Korrekt müsse es wohl der „Radgefahrene“ heißen. Aber was weiß denn ich.

Aber gegen Kandidierende, Studierende etc. habe ich nichts, zumindest wenn der Zustand anhält.

Es ist halt schwierig, ich lerne jeden Tag dazu und gelobe Besserung!