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Es stimmt, Sprache kann verletzen, diskriminieren oder einfach unbequem sein. Kommata sind im Deutschen genauso inhärent und wichtig wie Sinnbetonung. Da haben so machen Menschen ihre Schwierigkeiten. Korrektes Gendern ist sehr komplex und vieles lässt sich nur gekünstelt abbilden, „:“ und „*“ sind so ein Beispiel – aussprechen kann man solche Texte nicht mehr.
Und wenn man Gendern ganz genau nimmt, dann ist diese Sprache ebenso ungenau, weil sie binär wirkt, obwohl sie offensichtlich geschlechtliche Unterschiede im Deutschen ausgleichen soll. Aber eine geschlechtliche Identität ist nun einmal nicht binär (Frau/Mann), sondern sehr divers. Bis zu 61 Geschlechter(bezeichnungen) habe ich gefunden.

Wir erleben derzeit einen Hype um diese Sprachentwicklung, manchmal erscheint es bizarr. Manche Diskussionen werden radikal geführt, wobei eben nicht eine Wurzel – nämlich Genus und nicht Sexus – eine Rolle spielt, sondern nur subjektiv empfundene Lebenswirklichkeit.

Damit kann man sich natürlich ausreichend beschäftigen, ganze Lehrstühle einrichten und quasi eine neue Sprachindustrie erzeugen. Welche Bücher werden demnächst verbrannt?

Aber wie erkläre ich das Kindern, Schülern, jungen Erwachsenen? In einem Bildungssystem, welches rückwärtsgewandt und analog ist und zum großen Teil mit „Kreidephysik“ funktioniert?

Mein Vorschlag ist, wir vergessen Artikel und ersetzen sie durch „the“ – englischsprachige Menschen kommen damit seit Jahrhunderten ganz gut damit aus. Also demnächst bitte „the Mensch“ – und bitte Kommata richtig setzen, sondern essen wir Opa wirklich. Sprachliche Kongruenz, Flexion und derlei Spezialitäten kann man trotzdem beibehalten.


Ich habe diesen Artikel ohne die Verwendung von Artikeln geschrieben – war ungewohnt, aber funktioniert. 😀