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Nun ja. Das war er der BPT 2023.1 verbunden mit der Aufstellung der Liste der Kandidierenden zur Europawahl.

Damit könnte man es belassen, wenn hier nicht erneut brutalstmöglich aufgezeigt wurde, warum diese schöne Partei nicht vom Fleck kommt und sich immer weiter verkleinert.

Fangen wir mit dem Vorspiel an:

Ausschreibung für eine Location und niemand meldet sich? Erst nach vielen Klimmzügen gab es drei Angebote – wobei eins sozusagen über Nacht nachgereicht wurde.

Ein Parteitag in Sachsen-Anhalt (herzlich willkommen) oder in Bayern (Franken)?  Letzterer war ziemlich teuer in den Fixkosten angesetzt. Magdeburg hat letztlich „gewonnen“ und der schlechte Verlierer ätzte erst einmal beim zuständigen Ordnungsamt, damit möglichst viele Knüppel zwischen den Beinen liegen.

Der Kollege aus NRW, der sein Angebot über Nacht aus dem Hut gezaubert hat, glänzte vor allem mit Attacken gegen mich (warum eigentlich)?

Ausschreibung für eine abermals neue BPT-Orga und niemand meldet sich? Der „nach Vorstands-GO zuständige“ 2. Vorsitzende ließ keine Gelegenheit aus, diesen Umstand zu betonen.

Gleichzeitig wurden schon gleich zwei Kapazitäten aussortiert (das ist und war dieser Nasenfaktor). Ich habe mich gerne von weiteren Sitzungen dieser Orgatruppe zurückgezogen, wer will denn ständig zurechtgewiesen werden, nur weil er Fakten vorträgt.

Mir schien es so, dass dann jemand mit der später erteilten Beauftragung verheizt werden sollte, nur für den Sündenbockfall.

Generalprobe

Huch, keine Barrierefreiheit, keine Stromsteckdosen, kein Catering, keine Internetverbindung?

Die Erregungskurve eskalierte.

Neben leicht lösbaren Problemen (ich hatte von der letzten Orga-Sitzung aaO. berichtet, die ich gerne für einen Versammlungsleiter in Spe aufgezeichnet habe – meine Tischplatte hatte danach eine Delle), gab es das recht schwer lösbare Problem mit der Barrierefreiheit.

Der durchgeknallte Vorschlag, Rollstuhlfahrer nebst Rollstuhl die Treppe hochtragen zu wollen, wurde erfreulicherweise nicht weiterverfolgt. Und für die sanitären Bedürfnisse, war wohl die Gastronomie in der Nachbarschaft vorgesehen, was auch nicht geklappt hat.

Da wohl kein Catering vorgesehen war (außer vielleicht Wasser etc.) habe ich zumindest in der Kaffeefrage konspirativ angeboten, dass der Denk Selbst e.V. das Problem löst.

Konspirativ deswegen, weil man keine Störfeuer seitens eines gewissen Schatzmeisters oder seiner Mitstreiter gebrauchen kann; diese Aktion ist schon teuer genug (rd. 350 EUR).

Auf dem Sonnendeck kam es außerhalb des offiziellen Programms zu heftigen verbalen Auseinandersetzungen, die dann aufhören, als der geschwätzige Kollege aus dem Norden beleidigt abgezogen ist.

Und Schwups, die Pragmatiker hatten dann schnell Lösungen parat – nicht das Gelbe vom Ei, aber zumindest gute Ideen (später raffiniert im VIP-Bereich umgesetzt).

So hatten wir dann eine Art dezentralen Parteitag wie 2019 in Nürnberg, wenn auch aus anderen Gründen. Das muss den OA-Whistleblower schwer getroffen haben.

1. Akt

Der Ort war kuschelig, schwer mit einem Auto erreichbar, erst recht, wenn man sehr viel Material transportieren muss.

Aber wie das so ist, arbeiteten alle Pragmatiker gut miteinander und schufen aus dem unmöglichen Ort eine ganz passable Location.

Technisch gab es einige Mängel (Anfangs bröselnder Stream, kein echtes WLAN, kein Protokoll im Wiki, schlecht lesbare Slides, überschaubare Stromversorgung).

Wohl dem, der sich da selbst versorgt!

Die überschaubare Anzahl an Erfrischungsgetränken wurden in der VIP-Lounge geparkt, was aber der 1. Stock nicht mitbekommen hat (ich übrigens auch nicht und ich nahm an, dass diese vom #LVBB nebst den Grillutensilien besorgt wurden – welche ich sofort mit eine Tellerspende quittiert habe).

Dafür war die Kaffeeecke ein ziemlicher Knaller, über 150 l schwarzes Gold wurde gefördert. Für das nächste Mal wird das Equipment angekauft, weil die Miete nur geringfügig kleiner war.

Was ich noch nie in 13 Jahren erlebt habe, war ein sehr ordentliches Dankeschön seitens der Versammlung. Vielleicht hat man nur nicht mitbekommen, was ich alles auf jedem BPT sonst so mache.  WLAN gab es natürlich in der Kaffeeecke auch. Das hätte man auch repeaten könnten – aber bei solchen Angeboten droht immer Ärger.

Weiteres technisches Equipment hätte man auch haben können, aber bei bösen Menschen fragt man lieber nichts (rechtzeitig) an.

Inhaltlich hatte der BPT nur einen kleinen Anteil an der Gesamtveranstaltung. Die Verschlimmbesserung der Schiedsgerichtsordnung konnte ich nicht aufhalten, da die Behandlung insbesondere des SÄA 10 bei mir bei mir nicht angekommen ist. Und mangels Protokolls konnte man den Verkauf schlecht verfolgen.

Als absolut undemokratisch habe die Last-Minute-Änderungen der Wahlordnung in der Nacht vor dem BPT wahrgenommen. Das einzig gute daran war die notwendige Kampfabstimmung – hier konnte man sehr gut die Verteilung der Blöcke sehen.

Dann schleppte sich die Aufstellungsversammlung durch den ersten Tag und man konnte den Eindruck bekommen, als wäre hier eine Woche AV für die 10 + x Plätze angesetzt worden. Alles sehr gründlich und in leichter Sprache.

Letztlich wurden die ersten drei Listenplätze an Tag 1 besetzt. Das Ergebnis war ein Schock für die Utopie25 & Dresden-Bubble. Es sollen sogar Tränen geflossen sein.
Eine Stimme mehr für die Spitzenkandidatin Anja Hirschel aus Baden-Württemberg und nur Platz 2 für die amtierende Bundesvorsitzende Anne Herpertz. Von wem kam nun wohl die eine Stimme?

Dabei haben beide Seiten perfekt mobilisiert. Oder vielleicht liegt es auch daran, dass diese feindliche Übernahme in Bad Homburg wohl manchen Piraten einfach zu schnell geht.

Platz 3 (Lukas Küffner) wäre fast an der neuen Mathematik der Wahlleitung gescheitert, aber erfreulicherweise können auch andere Quoren ausrechnen.

Wer jetzt erwartet hat, dass eine Party stattfindet, wurde bitter enttäuscht. Aber quasi auf öffentlichen Straßenland breitete sich die VIP-Lounge aus und grillte fleißig. Gut, dass das OA abends noch mehr zu tun hat. Es war allerdings recht trocken und meine georderten Sixpacks (also nicht die auf den Vertretern der Gym-Bubble) kamen leider recht spät und waren am nächsten Tag verschwunden.

Zumindest war die Stimmung in diesem improvisierten Bereich sehr gut und das Geschwafel von dem o.a. Typen Geschichte.

Danach zerstreuten sich alles zu verschiedenen Stätten (mich hat die Bemerkung eines Häuptlings „nicht da, wo alle sind“ ziemlich gestört, aber nicht getroffen).

2. Akt

Es wurden die ersten zehn Plätze komplettiert, keine Überraschungen. Allenfalls die Befürchtung, wie manche Menschen wohl unser Programm vertreten werden.

Allerdings konnte man es nicht lassen und wählte mit „Schulze-Simpel“, einem Präferenzverfahren – eine alte Vorliebe des Versammlungsleiters, als hätte es „Bochum 2“ nicht gegeben. Nur die Bademantelshow blieb diesmal aus.

Neben einigen Anträgen (z.B. zur Drogenfreigabe) wurde dann zur dritten Runde für die Plätze ab Nr. 11 aufgerufen. Neben einigen etwas verunglückten Vorstellungen kam etwas Aufruhr auf, als ein junger Pirat sich offen gegen die Partei und die Mitglieder gestellt hat. „Noch so ein Küppi-U-Boot“ kommt einem da in den Sinn.
Deswegen gleich dem Junge Piraten e.V. den Status einer Jugendorganisation wieder entziehen zu wollen, geht allerdings zu weit. Ich glaube, dass die das selbst regeln sollten.

Durch das komplizierte Wahlverfahren haben die meisten Teilnehmer das Ergebnis nicht mehr mitbekommen. Der größte Teil der Dresden-Bubble war ohnehin schon am Nachmittag abgereist.

Das angepeilte Ende um 16.00h war auch um 18.00h nicht erreicht, sodass ich ohne Endergebnis abreisen musste, da die Brandung-Live #70 um 20.00h begann. Und aus einem fahrenden Auto ist das ein wenig umständlich zu managen.

 

Fazit:

Über die Betrachtungsweise einer solchen Veranstaltung kann man natürlich getrennter Meinung sein. Aber zu viel Schönreden hilft auch nicht weiter. Und wie häufig wurde schon gesagt: „Beim nächsten Mal machen wir es besser“. Es wurde nie besser, nur weniger.

Minimalistischer kann man einen Parteitag eigentlich gar nicht mehr organisieren.

Kaum Planungszeit, hektisches Reagieren auf vorhersehbare Probleme, halbfertige Lösungen und nur wenige Menschen, die überhaupt noch was machen (wenn man von denen absieht, die gerne würden, aber ausgeschlossen werden).